Ansys Rocky 2024 R1: Leistungsgewinn um Faktor 4 mit neuem iSPH-Algorithmus

Mit Ansys 2024 R1 stehen in Ansys Rocky neue Solver zur Verfügung, zum Beispiel für Temperatursimulationen. Außerdem kann Ansys Rocky nun auch in Bereichen angewendet werden, wo eine klassische Finite-Volumen-Methode zu aufwendig oder gar nicht möglich ist. Insgesamt wurde die Anwenderfreundlichkeit deutlich verbessert.

Neue Solver für Temperatursimulationen

Neu ist, dass Ansys System Coupling nun eine vollständig gekoppelte thermische Simulation zwischen Schüttgut (Ansys Rocky DEM) und festen Strukturen (Ansys Mechanical) ermöglicht. Mit diesem Feature können wir in einer DEM Analyse auch die Temperaturen an den Wänden von Geometrien mitsimulieren. Das ist wichtig, wenn die von Partikeln induzierte Reibung nicht nur die Partikel an sich, sondern auch die umliegenden Strukturen erwärmt.

Verbesserte Anwenderfreundlichkeit dank dualer Ausgabefrequenz und Duplizierung

Neu im Ansys Release 2024 R1 ist, dass wir jetzt Dank dualer Ausgabefrequenz die Variablen auswählen können, die wir im Ergebnis speichern wollen. Außerdem können Anwender bestimmen, wie oft und in welchen Intervallen die Daten für die Nachbearbeitung gespeichert werden sollen. Unsere Tests haben gezeigt, dass wir damit die Festplattenanforderung um 50% reduzieren können und so mit unseren Ressourcen schonender umgehen.

Ein weiteres sehr praktisches Feature ist die Duplizierung von 3D-Ansichten. Für User bedeutet das eine große Zeitersparnis, weil jetzt aufwändige manuelle Prozesse wegfallen und Ansichten für Kamera und User-Process-Selektionen mit einem Click dupliziert werden können. Damit werden die Datenauswertung und -analyse schneller und effizienter.

Weitere Anwendungsfälle und Leistungsgewinn

Erstmalig können in Ansys Rocky mit SPH auch nicht-newtonsche Flüssigkeiten modelliert werden, drei neue Viskositätsmodelle stehen dafür zur Verfügung. Nicht-Newtonsche Flüssigkeiten kommen in vielen Industriezweigen vor, wie z. B. in der Verfahrenstechnik, Bergbau, Kosmetikindustrie, Lebensmittelverarbeitung und Gesundheitswesen.

Ein weiteres Highlight ist die inkompressible Formulierung für SPH. Der neue inkompressible SPH-Algorithmus (iSPH) bringt einen enormen Leistungsgewinn mit sich: Die Rechengeschwindigkeit verbessert sich um bis zu vier Mal im Vergleich zum SPH-Standard. Diese Methode erlaubt größere Zeitschritte, da die impliziten Gleichungen für den Druck bei jedem Zeitschritt gelöst werden. SPH ist eine netzfreie Methode, die eine schnellere und approximierte Lösung für Oberflächenströmungen bietet. Anwendungsbereiche sind da, wo eine klassische Finite-Volumen-Methode zu aufwendig oder gar nicht möglich ist, wie z.B. bei partikelbeladenen Strömungen mit großen Partikeln oder Oberflächenströmungen mit vielen bewegten Wänden, wie z.B. in einer Spülmaschine.

Schauen Sie sich auch unsere CADFEM Webinare und das Webspecial zum neuen Release an. Hier zeigen wir Ihnen alle wichtigen Features, Funktionen und Zusammenhänge.

Autor

Lucas Kostetzer

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Redaktion

Klaus Kuboth

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