HPC für HFSS: Zuverlässig und schnell rechnen

High Frequency (HF) Designs werden immer komplexer. Früher haben die Ingenieure S-Parameter kaskadiert, doch dieser Ansatz ist ungenau – weil dabei so viele Wechselwirkungen und Kreuzkopplungen ignoriert werden. Inzwischen müssen die Ingenieure Vollwellensimulationen für das gesamte HF-Frontend und sehr oft auch für die Umgebung durchführen. Ein solcher Ansatz ist zwar genau, aber sehr rechenintensiv. Ansys HFSS bietet viele HPC-Funktionen und eine Vielzahl von Solvern. Der Schlüssel für eine schnelle, genaue und zuverlässige Simulation ist jedoch das technische Know-how. In diesem Blog zeigen wir von CADFEM, wie Sie Ihre HFSS-Simulationen am effizientesten beschleunigen können.

Informationen über HFSS gibt es viele – aber sie zu finden, ist schwierig. Auch spezielles Wissen darüber, wie man HFSS beschleunigen kann, ist rar. Deshalb haben wir Ihnen hier das Wichtigste dazu zusammengestellt. Der Text behandelt HFSS, aber die Empfehlungen nutzen Ihnen auch für andere ANSYS-Electronics-Desktop-Produkte (AEDT). Sie sollen Sie dabei unterstützen, das Beste aus Ihrer Investition herauszuholen. 

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Ansys Electronics Desktop | © CADFEM

Installation

Es gibt zwei AEDT-Releases pro Jahr: R1 im Januar und R2 im Juli. Bitte verwenden Sie immer die neueste Version. Mindestens ein Drittel der Probleme, die wir beim Support sehen, sind auf ältere Versionen der Software zurückzuführen. Es ist zudem ratsam, immer nur eine einzige davon auf dem Rechner zu haben. Darüber hinaus empfehlen wir, Windows 11 zu verwenden. Nutzen Sie eine ältere Version von Windows, aktualisieren Sie diese bitte, da ab 2025 nur noch Windows 11 unterstützt wird. 

Was viele Benutzer nicht wissen, ist, dass die Solver- und die PrePost-Lizenzen getrennt sind. Dadurch wird die Effizienz des Arbeitsablaufs erheblich gesteigert – zum Beispiel kann ein Benutzer lösen, während ein anderer Benutzer die Vor- und Nachbearbeitung vornimmt. Außerdem laufen Simulationen ohne GUI (Graphical User Interface) mindestens 10 Prozent schneller als mit GUI. 

Es gibt vier Hardware-Varianten zur Ausführung von HFSS

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Variante A: Stand-alone

Dies ist die am weitesten verbreitete Variante. Pre, Post und Solving laufen auf demselben Rechner. Dies ist nur für Simulationen mit bis zu 500.000 Netzelementen geeignet. Darüber hinaus ist es besser, andere Varianten zu verwenden.

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Variante B: RSM

Der Remote Simulation Manager (RSM) ist sehr einfach einzurichten. Diese Variante sollte unserer Meinung nach die Mindestkonfiguration sein und anstelle von Variante A verwendet werden. Hierbei erfolgt die Vor- und Nachbearbeitung auf einem lokalen Client-Computer, in der Regel einem Laptop mit einem externen Monitor. Dieser Laptop muss nicht besonders leistungsstark sein. Die Lösung wird auf einem anderen, leistungsfähigeren Server durchgeführt. Die Kommunikation zwischen den beiden Computern erfolgt über den Remote Simulation Manager und nicht über den Windows Remote Desktop. Änderungen der Firewall-Einstellungen sind erforderlich – Port 32958 muss geöffnet sein. 

Auf diese Weise gibt es eine saubere Trennung zwischen der Lösung und der Vor- und Nachbearbeitung. Der Server ist nicht mit irgendwelchen Nebenaufgaben wie Vor- und Nachbereitung oder Office-Anwendungen beschäftigt, sondern ausschließlich mit der Lösung. Auch wird keine teure Workstation für Client-Aufgaben wie zum Beispiel Office benötigt. Jeder moderne Laptop ist ausreichend. Bitte beachten Sie, dass sich das AEDT RSM von den RSMs der übrigen Ansys-Familie unterscheidet. Der einzige Nachteil bei dieser Konfiguration ist, dass nicht mehrere Clients gleichzeitig auf den Server zugreifen können. Wenn diese Fähigkeit benötigt wird, ist Variante C die Richtige für Sie.

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Variante C: Scheduler

Dies ist die beste und effizienteste Variante, auch wenn es etwas Arbeit macht, sie einzurichten. Bei dieser Variante wird eine zusätzliche Softwareschicht, der so genannte Scheduler, über den Server gelegt. Dies ist im Grunde ein Warteschlangensystem – ein Dirigent sozusagen. Benutzer von verschiedenen Clients können gleichzeitig Aufträge einreichen, die nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ bedient werden. Sie müssen sich dabei nicht untereinander abstimmen. 

Es gibt zwei Arten dieser Variante. Die erste heißt Microsoft HPC Pack für Windows Server (empfohlen). Die zweite ist Linux-basiert und könnte SLURM, LSF, PBS sein. Diese Variante hat den besten ROI, da der Server und die Lizenzen 24/7 genutzt werden. Sie können mehr als einen Server verwenden, um ein Cluster zu bilden. Die Knoten werden dann über ein Infiniband-Kabel verbunden.

Variante D: Cloud

Wenn Sie sporadisch eine große Rechenleistung benötigen, ist die Cloud die beste Wahl. Es gibt zwei Varianten oder Geschmacksrichtungen: die erste basiert auf AWS und die zweite auf Azure. Unabhängig davon, welche Sie wählen: CADFEM IT hilft Ihnen bei der Einrichtung.

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Ansys HFSS

3D-Simulation von elektromagnetischem Verhalten im Hochfrequenzbereich. Ansys HFSS ist Top-Industriestandard für die Bestimmung des Abstrahlungs- und Übertragungsverhaltens hochfrequenter elektromagnetischer Felder.

Mehr über die Software erfahren

Best practices

Wie Sie sehen, können Sie mit wenig Aufwand die Geschwindigkeit und Effizienz Ihrer HFSS-Simulationen drastisch verbessern. Weitere Informationen finden Sie in unserem YouTube-Webinar. Alternativ wenden Sie sich an Ihren CADFEM-Kundenbetreuer, um Ihren HPC-Scheduler einzurichten. 

CADFEM YouTube-Webinar

Autor

Alexander Shalaby

CADFEM Germany GmbH

+49 (0)8092 953
ashalaby@cadfem.de

Redaktion

Klaus Kuboth

CADFEM Germany GmbH

+49 (0)8092 7005-279
kkuboth@cadfem.de